Nicht verpassen: Carrières des Lumières und Les Baux en Provence

 15. November 2023   Typisch Klaus

An einem angenehm warmen Tag in der Provence unternahmen wir einen wundervollen Ausflug zu provenzalischen Highlights – und zwar zunächst ins wundervolle Städtchen Les Baux de Provence! Danach ging es ins angrenzende Les Carrières des Lumières sowie nach Saint-Rémy de Provence. Wir verbrachten einen einzigartigen Tag, sahen und erlebten viel und haben die Zeit richtig genossen.

Les Baux de Provence

Unser Navi schickte uns nach Les Baux und, wie üblich, parkten wir etwas außerhalb des Ortskerns. Zu Fuß ins Zentrum zu spazieren, das war für uns kein Problem. Wir dachten uns, dass wir nicht unbedingt mitten auf dem Marktplatz parken müssen.

Les Baux de Provence


Obwohl es früh am Morgen war, stand am Parkautomaten schon eine lange Schlange von Touristen. Fast jeder Tourist brauchte ein wenig Zeit am Automaten. Das lag wahrscheinlich auch an der Gebrauchsanweisung auf französisch. Als ich mich ein wenig umsah, sah ich weiter vorne einen weiteren Automaten, an dem niemand stand. Nach ein paar Minuten waren wir dort fertig. Wir konnten ganz bequem mit der Bankkarte zahlen.

Bauxit

Früher habe ich gelernt, dass das Bauxiterz aus Surinam stammt und dass daraus durch Elektrolyse Aluminium gewonnen wird. Jedoch war mir dabei keinesfalls bewusst, dass Bauxit erstmals 1821 in Les Baux de Provence entdeckt wurde. Jetzt erklärt sich der Name auch…

Besichtigung von Les Baux und dem Schloss

Les Baux begeistert mit einer Vielzahl historischer Gebäude und einer großen Ansammlung an Kunstgewerbe- und Souvenirläden. Vielen Kulinarik-Liebhabern ist der Ort wohl ein Begriff. Denn hier findet sich ein ganz bekanntes Restaurant: Das Hotelrestaurant L'Oustaù de Baumanière war in seiner Blütezeit mit drei (!) Michelin-Sternen ausgezeichnet worden. Wir selbst suchten uns jedoch ein weniger exklusives Restaurant, in dem wir uns etwas wohler fühlten.

Das Hotelrestaurant L


Bei einem Spaziergang durch Les Baux stießen wir auf das Museé Yves Brayer. Es wurde nach einem Künstler, der von hier stammt, benannt. Das eigentliche Museum fanden wir ehrlich gesagt nicht so extrem spannend. Jedoch gab es dort auch eine Ausstellung von Schwarz-Weiß-Porträtfotos, die der Fotograf Robert Doisneau gemacht hat. Dieser Fotograf lichtete Menschen und Persönlichkeiten aus Paris und seinen Vororten ab. Zufälligerweise ist er einer meiner Lieblingsfotografen. So hat sich der Besuch der Ausstellung für mich sehr gelohnt.

Dass Les Baux etwas Besonderes ist, sieht man schon daran, dass es den Titel "Les Plus Beaux Villages de France" als einer der schönsten Orte Frankreichs trägt. Neben der Kirche Saint-Vincent und der Chapelle de Pénitents-Blancs ist auch die Burgruine Château des Baux ein absoluter Höhepunkt der Besichtigungstour. Hier können Sie zwischen den Überresten des Schlosses umherwandern und die Stufen der Festungsmauern erklimmen. Oben angekommen, werden Sie mit einem atemberaubenden Blick auf die Provence belohnt.

die Burgruine Château des Baux


Unser Besuch der Ruinen, oben auf der Klippe, war sehr anstrengend, weil es an diesem Tag relativ stürmisch war. Wegen der heftigen Windböen konnten wir einige Stellen der Ruine leider gar nicht erst besuchen.

Die auf dem Château des Baux gekaufte Eintrittskarte ermöglichte uns auch den Zugang zu den Carrières des Lumières. Dieser Ort befindet sich in einem alten Steinbruch und bot ein dreidimensionales Video- und Klangerlebnis. Das wollten wir unbedingt sehen. Zumal es dabei um die niederländischen Maler Van Gogh, Vermeer und Mondrian gehen sollte. Da solche Events manchmal sehr touristisch sind, hatten wir zunächst keine besonders großen Erwartungen. Doch im nachhinein waren wir positiv überrascht und beeindruckt. Wir können nur sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat und Sie sich einen Besuch nicht entgehen lassen sollten.

Carrières des Lumières

Zu den Carrières des Lumières im alten Steinbruch unter dem Berg sind es weniger als fünf Minuten zu Fuß. Der Ort liegt im Val d'Enfer, dem Tal der Hölle. Gar nicht höllisch heiß ist es im Inneren. Das kann sehr angenehm sein, wenn man grade aus der Hitze der Provence im Freien kommt. Die Innentemperatur liegt konstant zwischen 14 und 16 Grad.

Carrières des Lumières


Beeindruckend ist auch die schiere Größe der Räume – mit einer Projektionsfläche von etwa 4.000 Quadratmetern mit breiten Sälen, Gängen und beeindruckend hohen Wänden.

Wenn man heute durch den Steinbruch geht, fällt es einem schwer, sich vorzustellen, wie dieser wohl entstanden sein mag. Denn die Kalksteinblöcke wurden einzeln aus dem Felsen geschnitten. Das muss ein unglaublicher Arbeitsaufwand gewesen sein. Unter anderem wurden diese Blöcke für den Bau von Les Baux und für die Errichtung des Schlosses und des Dorfes Glanum verwendet.

Die multimedialen Ausstellungen "De Vermeer à Van Gogh, les maîtres hollandais" und "Mondrian, l'architecte des couleurs" sind leider temporäre Ausstellungen. Sie finden bis Ende 2023 statt. Doch wird sich wohl auch ein Besuch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es neue Shows mit neuen Themen gibt, lohnen.

Von einem Sitzplatz am Rand aus ließen wir uns überraschen und waren schlussendlich völlig überwältigt. Ein einfach unfassbares Erlebnis der Farben, Formen und bewegten Bilder! Noch dazu solche weithin bekannten Bilder wie die Sonnenblumen, Das Mädchen mit dem Perlenohrring, Die Milchmagd, Weizenfeld mit Krähen und Sternennacht. All diese einzigartigen Kunstwerke schwebten, durch Projektoren an die Mauer geworfen, an den Wände und Decken der „Hölle“. Durch die passende Musik waren wir gebannt in einer anderen Welt. Das war ein wirklich intensives, prägendes Erlebnis, an das wir noch lange zurückdenken werden.

Vincent van Gogh


Ein einfach unfassbares Erlebnis der Farben, Formen und bewegten Bilder


Doch hatten wir noch einiges vor uns. Wir aßen in der Raststätte zwischen den Steinbruchwänden noch eine Kleinigkeit zu Mittag und brachen im Anschluss wieder auf. Noch ein kurzer Spaziergang zurück zum Parkplatz von Les Baux – und dann ging es weiter zum nächsten französischen Städtchen, nach Saint-Rémy de Provence.





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